Naturgewalten und Tierparadies

Island-Umrundung mit dem Spezialisten

Naturspektakel Island

 

«Stundenlang hätten wir den Papageientauchern zusehen können: Gewagt fliegen sie über die kalte See und furchtlos sitzen sie auf den Wellen, die nichts sind im Vergleich zum arktischen Polarmeer, auf dem sie überwintern. Nur zum Brüten kommen sie im Sommer an Land und nisten bevorzugt an steilen Klippen. Ihr Flug wirkt tollpatschig, ja wir zittern sogar mit ihnen, ob sie wohl nicht abstürzen. Ihre Nester in den Klippen erinnern an eine Wohnanlage mit verschiedenen Stockwerken und Bewohnern. Während wir immer noch fasziniert den Papageientauchern nachschauen, bewegt sich plötzlich direkt vor uns die Flosse eines Buckelwals aus dem Wasser und taucht in einer eleganten Bewegung wieder ab. Atemberaubende Erlebnisse nehmen wir von unserer Islandreise mit. Ein Höhepunkt jagte den nächsten.»

 (Andrea Rast, Project Manager & Patricia Miller, Product Manager Kuoni Cruises)

1 Gastronomischer Auftakt in Reykjavik

Unser Abenteuer führt uns zu einer Umrundung von Island mit dem beliebten Expeditionsschiff MS Seaventure, die in den Sommermonaten vom Island-Spezialisten Iceland ProCruises gechartert wird. In Reykjavik sind meine Arbeitskollegin Andrea und ich schon mal von der isländischen Gastronomie überzeugt. Unser erstes Abendessen in einem kleinen, aber feinen Restaurant sorgt für den perfekten Auftakt für die Reise. Im «kröns Kitchen & Bar» tasten wir uns mit einem Verkostungsmenü an die isländische Küche heran: Isländische Jakobsmuscheln, geräucherter Seesaibling, Lammkarree (natürlich vom isländischen Lamm) und isländischer Skyr zum Nachtisch. Reykjavik ist eine Stadt, die man perfekt zu Fuss erkunden kann. Bald schon bemerken wir den «Dress Code» in den Strassen, der offensichtlich sportlich-wetterfest ist. Wir treffen Island-Reisende, die von ihrem Camping-Rundtrip kommen und uns mit glänzenden Augen eine gute Reise wünschen.

 

Im Zentrum von Reykjavik dockt unser Expeditionsschiff, die MS Seaventure und hat Platz für maximal 160 Gäste. Ein herzlicher Empfang an Bord gibt uns gleich das Gefühl, daheim zu sein. Unsere Kabinen sind praktisch und mit allem Komfort eingerichtet , den man sich für eine solche Reise wünschen kann. Eine Windjacke liegt als Willkommensgeschenk auf der Kabine bereit.  Nach einer sehr professionellen Seenotrettungsübung fühlt man sich bei der Mannschaft schon mal gut aufgehoben und das Abenteuer kann beginnen – wir legen ab in Richtung Snæfellsnes.

 

2 Island im Miniaturformat

Wir landen per Zodiac im kleinen Fischerdorf Arnarstapi an und haben Glück mit dem Wetter: Der erste Anblick ist bereits atemberaubend. Die Halbinsel Snæfellsnes, auch als «Island im Miniaturformat» bezeichnet, zeigt sich uns bei der Umrundung per Landausflug von ihrer schönsten Seite: Die Felsformationen Lóndrangar stellen sich als Vulkanschlote heraus und den akustischen Hintergrund zum Panorama bilden die kreischenden Dreizehenmöwen und Trottellummen, die auf den Felsen ihre Brut- und Nistplätze haben. Höhepunkt der Ausflugsfahrt um die Halbinsel ist eindeutig der meist fotografierte Kirkjufell (der Kirchberg). In einem Haifisch-Museum lernen wir, wie die Familie schon seit Generationen das Fleisch vom Grönlandhai an der frischen Luft fermentiert, damit es überhaupt essbar wird. Wir verkosten den daraus entstandenen «Hákarl». Gummiartig in Konsistenz mit intensivem Geruch nach Käse ist das kleine Stück Delikatesse, das wir in einen Schnaps (Brennivín) tauchen, vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber die Erfahrung ist es allemal wert, ausserdem soll sie auch sehr gesund sein.

 

3 Wasserfall und Fischsuppe

In Isafjördur wandern wir am zweiten Tag der Reise in gemütlichen 30 Minuten entlang der sieben Wasserfälle, die zum Dynjandi Wasserfall führen. Wie ein Brautschleier bewegen sich die mächtigen Wassermassen über den Felsen und lassen uns als Beobachter vibrieren. Mittags bekommen wir in einem kleinen Dorf eine Fischsuppe im lokalen Gemeindehause serviert: Eine Gruppe von einheimischen Frauen hatte diese für uns zubereitet. Die Unterhaltungen mit ihnen sind sehr aufschlussreich und geben Einblick in das ländliche Leben in einem Land, wo die Winter dunkel und streng sind.

Zurück an Bord steht uns eine stürmische Nacht bevor, denn wir bewegen uns nun in arktischen Gewässern und aktuell zieht eine stürmische Wetterfront durch. Der Kapitän informiert die Gäste sehr professionell über die bevorstehenden Auswirkungen: Er erklärt uns, wie Wellen entstehen, und wie das in der kommenden Nacht auf unserem Expeditionsschiff spürbar sein wird. Ich bin beeindruckt, wie er auf diese Art und Weise die Gäste vorbereitet und ihnen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Geistig bestens gewappnet überstehen wir somit die Nacht auch gut.

 

4 66 Grad nördliche Breite

Am dritten Reisetag haben wir in Siglufjördur zum ersten Mal Pech mit dem Wetter. Wir begeben uns auf eine kleine Wanderung, die unter diesen Bedingungen nicht besonders viel Spass macht. Deshalb belohnen wir uns im kleinen Dorf-Café «Frida» mit einer heissen Schokolade. Am Abend werden wir an Bord überrascht – die Crew hat auf dem Pooldeck für uns eine kleine Zeremonie vorbereitet und wir feiern die Überquerung des nördlichen Polarkreises. Bei 66 Grad Nord ist uns als passionierte Seereisende sehr feierlich zumute: Warm eingepackt mit einem Glas Aquavit in der einen Hand und einem marinierten Hering in der anderen Hand tanzen wir mit der in Island-Pullis gekleideten Crew zu schwungvollen Klassikern. Spätestens jetzt sind wir als Gemeinschaft zusammengewachsen.

 

5 Bezauberndes Húsavík

In Húsavík scheint wieder die Sonne. Am Hafen stehen riesige Säcke mit Salz, die von dort in Einheiten von 1 Tonne verschifft werden. Frisch gefangene Fische werden vor unseren Augen umgeladen. Wir begeben uns auf den Ausflug «Diamond Circle», bei dem wir Europas mächtigsten Wasserfall, den Dettifoss sehen. Da er aus einem Gletscher entsteht, ist sein Wasser dreckig-grau. Eindrucksvoll bewegen sich riesige Wassermassen in die Schlucht hinab und lassen die Gischt bis auf die Aussichtsplattformen sprühen. Am Abend nehmen wir ein Ausflugsboot zur «Papageitaucher-Insel» Lundey, auf der rund 200'000 Papageitaucher und andere Vogelarten im Zeitraum von Mitte April bis Mitte August brüten. Wir werden Zeuge des einzigartigen Spektakels, wie die kleinen Papageientaucher zu tausenden vor der Insel geschäftig durch die Luft fliegen, ihre kurzen Flügel hektisch auf und ab bewegen und sich dann ganz lässig auf die bewegten Meereswogen setzen. Dort sitzen sie schaukelnd, bis sie plötzlich abtauchen und gekonnt kleine Fische fangen. In ihrem orangeroten Schnabel können sie mehrere Fische gleichzeitig einklemmen. Während wir noch ganz fasziniert das geschäftige Treiben rund um die Insel beobachten, sehen wir plötzlich ein paar Tümmler auftauchen. Aus respektvoller Distanz zu den Tieren erfreuen wir uns an ihnen bis wir sogar noch ein paar Buckelwale sichten. Buckelwale sind neugierige Tiere und Booten gegenüber recht aufgeschlossen. Wir dürfen ca. sechs verschiedene Tiere beobachten, wie sie elegant auf- und abtauchen. Zurück in Húsavík sind wir ziemlich durchgefroren, aber äusserst glücklich und zufrieden.

 

6 Thermalquellen, Vulkane, Wasserfälle und Lava

Am zweiten Tag des Aufenthalts in Húsavík stehen weitere Höhepunkte auf dem Programm: Auf unserem Landausflug machen wir Halt im Gebiet des Myvatn Sees, besuchen den imposanten Godafoss Wasserfall (Wasserfall der Götter) und erholen uns in einem Naturbad. Allein an einem Tag sieht man die Vielseitigkeit Islands: Thermalquellen, Vulkane, Wasserfälle und Lava. Bizarre Vulkanlandschaften in Dimmuborgir und im Geothermalgebiet Njamafall blubbern und dampfen die Krater vor sich hin. Wir fühlen uns an eine Mondlandschaft erinnert.

 

7 Gutmütige Islandpferde

In Seydisfjördur erfülle ich mir einen Kindheitstraum: Einen Ausritt auf einem Islandpferd. Bei der entspannten kleinen Reittour bis zum Meer und durch die isländische Weite sehen wir in der Ferne Seehunde und passieren sogar Küstenseeschwalben, von denen die gutmütigen Islandpferde sich offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

 

8 Land der Gletscher

Djúpivogur ist ein Fischerdorf im Südosten des Landes. Es dient uns als Ausgangspunkt für die mehrstündige Fahrt bis zur Gletscherlagune Jökulsarlon. Die schwimmenden Eisformationen entstehen, weil Eisblöcke vom Gletscher Breidamerkurjökull abbrechen und dann in der Lagune herumtreiben. Wir fühlen uns wie in die Landschaft der Antarktis versetzt. Nicht weit entfernt von der Lagune spült es ganze Eisblöcke an den Strand.

 

9 In der Einsamkeit der Westmännerinseln

 

Heimaey gehört zu den Westmännerinseln und ist durch die enge Einfahrt nur bei guten Bedingungen erreichbar. Bekannt wurde die Stadt auf der gleichnamigen Insel durch einen Vulkanausbruch im Jahr 1973, bei dem die gesamte Bevölkerung evakuiert werden musste. Rund 400 Häuser wurden unter den Lavamassen begraben. Heute ist es eine quirlige Kleinstadt und zählt aufgrund des Fischfangs zu den reichsten Städten Islands. Hier würde ich aufgrund der Natur gerne etwas länger bleiben. Morgens fahren wir mit den Zodiacs entlang der umliegenden schroffen Klippen, auf denen verschiedenste Vogelarten brüten. In der Ferne sehen wir ein weiteres beliebtes Fotomotiv von Island, das «einsame Haus» auf der Insel Elliðaey. Das unbewohnte Haus dient seit 1953 als Unterstand bei der Jagd und ist ein spektakuläres Fotomotiv.

Es erreicht uns am Nachmittag die Nachricht, dass der Vulkan Fagradalsfjall ausgebrochen ist. Dieser wurde von unserer Schiffscrew und den Expeditionsleitern (darunter Geologen) schon seit Tagen mit Spannung erwartet. In Heimaey steigt einer von ihnen mit einem äusserst zufriedenen Lächeln in den Bus und berichtet uns die Neuigkeiten. An Bord bekamen wir einen spontanen Vortrag mit Erklärung über diesen Ausbruch und vor allem, dass es kein Grund zur Besorgnis ist. In einem Land wie Island gehört das eben dazu – brodelnde Geysire und Vulkane, die ausbrechen. Und wenn sie harmlos sind, dann ist das sogar ein Grund zum Feiern.

 

10 Auf ein Wiedersehen

Zurück in Reykjavik ist es Zeit, sich von der Schiffscrew zu verabschieden. Traurig trennen wir uns von ihnen und machen einen letzten Ausflug zu den beliebten Sehenswürdigkeiten entlang des «Golden Circle».  Im Nationalpark Þingvellir treffen wir auf viele weitere Island-Besucher und realisieren, dass wir 10 Tage lang auf einer privilegierten Reise abseits der ausgetretenen Touristenpfade unterwegs gewesen waren. Wir bewundern den Geysir Strokkur, der alle 8 bis 10 Minuten ausbricht, und bestaunen den Gullfoss Wasserfall.

Beim Abheben unseres Flugzeugs sehen wir noch direkt auf den frisch ausgebrochenen Vulkan und erleben in nächster Nähe die Naturgewalten dieses faszinierenden Landes. Gerne wären wir noch länger geblieben, um die Gastronomie in Reykjavik etwas mehr auszukosten und die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Auf dem Rückweg spinnt wohl jeder von uns an zukünftigen Reiseplänen für Island: Meine Kollegin Andrea malt sich im Kopf wahrscheinlich ihre nächsten Island-Ferien per Camper aus, während ich davon träume, auf den Islandpferden im Tölt zu reiten und winterliche Polarlichter zu sehen.

 

Erfasst am 9.10.2023
Text: Patricia Miller
Bilder: Patricia Miller

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